2008 Tschechien Expedition Tagebuch

2.Februar: Gestern Abend bin ich in Novy Hrozenkov angekommen. Wir können eine Hütte nutzen, die im Wald liegt. Es liegt Schnee da es bis auf etwa 500m Höhe geschneit hatte. Mirek hat mir erklärt wo das Schlüsseln sind und während ich gestern am Einräumen war kam plötzlich ein Hund in die Hütte. Im Verlauf des Abends kamen 4 von Mireks Volontären an, die regelmäßig die Region nach Spuren von Wölfen, Bären und Luchsen absuchen. Heute am 2.Februar bin ich mit zweien am Morgen in die Wälder mitgewandert. Wir haben viele Spuren von Rehen, Hasen, Wildschweine und sogar vom Hirsch gefunden. Ich musste aber nach etwa 2 Stunden zurück, um einige Vorbereitungen zu treffen und darauf zu warten, wann Kathrin und Achim meine beiden Teilnehmer ankommen. Im Verlauf des Tages fing es an zu regnen und ich hoffe das Wetter bessert sich wieder.

3. Februar: Kathrin, und Achim sind am Samstagabend sicher angekommen. Auch Mirek der Biologe aus Tschechien, mit dem ich die Expedition vorbereitet hatte, war da. Nach einer kürzeren Wanderung bei der Hütte wollten wir einen slowakischen Kollegen besuchen gehen und im direkten Grenzbereich nach Spuren suche. Leider ist Kathrin die sehr lustig und sympathisch ist, schon nach der kurzen Wanderung zu der Überzeugung gelangt, dass sie diese Arbeit nicht machen kann und ist wieder abgereist. Mit dem Fahrzeug sind wir dann zur Grenze auf den Kamm gefahren. Doch war die Straße so glatt, dass Achim und ich befürchten mussten abends nicht mehr sicher hinunterkommen würden, wenn die Straße jetzt antaut und dann wieder friert. Mirek ist dann mit seinen Leuten allein in die Slowakei gelaufen und Achim und ich haben uns ein anders Gebiet vorgenommen. Nachdem wir auf einem verschneiten Wanderweg fast oben angekommen sind fanden wir eine Spur, die ich zu 90% einem Luchs zuordnen würde. Wir genossen das schöne Wetter und gingen über den Kamm nach Südwesten. Kurz bevor wir runter sind fanden wir eine Wolfsspur. Unterwegs haben wir viele Spuren von Hasen, Rehen, Hirschen und anderen Wildtieren gefunden. Erst nach Einbruch der Dunkelheit waren wir zurück an der Hütte. Ob Mirek mit seinen Leuten etwas gefunden haben ist noch unbekannt.

4. Februar In der Nacht wurde es recht warm und der Schnee fing zu schmelzen an. Nachdem wir gestern nicht im Grenzbereich suchen konnten wollten wir es heute auf tschechischer Seite unterhalb der Grenze probieren. Dazu sind wir etwa 15km nördlich gefahren und sind dort direkt am Dorf in den Wald eingestiegen. Der Schnee war nass aber überfroren. Es nieselte leicht und ein kalter strenger Wind blies. Wieder haben wir viele Spuren vom Schalenwild, Füchsen und eventuell dem Marderhund gesehen. Die Schneebedingungen waren sehr schlecht. Trotzdem haben wir Spuren von einem Luchs gefunden, aber erst oben auf dem Kamm (820m Höhe) dort wo durch Holzeinschlag und Sturm keine Bäume mehr standen. An einer Wasserquelle haben wir die Trinkflaschen aufgefüllt und sind dann noch weiter hoch in der Hoffnung, dass wir noch Wolfsspuren finden. Leider haben wir keine Spuren mehr gefunden, die man Wolf oder Luchs eindeutig zuordnen hätte können. Allerdings ist bestätigt, dass hier Wölfe sind. Jetzt werden wir die tschechische Küche testen gehen. Von Mirek habe ich noch keiner weiteren Informationen.

5.Februar: Das Wetter war heute freundlicher mit Sonnenschein und ohne den kräftigen kalten Wind. Wir sind bei Halenkov bis ans Ende des Tales in westlicher Richtung gefahren und von dort zu einem Rundweg in die Berge aufgebrochen. Die Schneebedingungen werden immer schlechter und im unteren Teil war gar kein Schnee vorhanden. Als wir durch den Wald auf den oberen markierten Wanderweg gehen finden wir Spuren die von einem einzelnen Wolf stammen könnten. Die Spur war zu sehr eingeschmolzen, um es genau sagen zu können. Oben auf dem Kamm angekommen finden wir eine frische Losung, die vom Luchs stammen könnte. Leider waren keine Spuren auszumachen. Ich habe einen Teil in Alkohol konserviert mitgenommen. Als wir dem Weg weiter nach Südwesten folgen treffen wir auf eine Wolfsspur. Mit dem heutigen Tag haben wir die erste Region abgeschlossen. Wie von mir erwartet mit positiven Hinweisen auf Luchs und Wolf. Wir haben zusätzlich viele Spuren der Rehe, Wildschweine, Hirsche, Füchsen und mit großer Wahrscheinlichkeit vom Marderhund gefunden. Vom Mirek habe ich erfahren, dass er auf der slowakischen Seite ebenfalls mehrere Spuren vom Luchs gefunden hat und zukünftig enger mit den slowakischen Leuten zusammenarbeiten möchte.

6. Februar: Wir sind heute in die nächste Region gefahren, die sich nördlich von Hranice und Olomouc befindet. Auf dem Weg ins Zielgebiet hat Achim Probleme mit seinem Auto bekommen und musste in eine Werkstatt nach Brno fahren. Mirek hat mich bis zu einem kleinen Bahnhof (bei Klokocuvek) mitten in der Pampa gebracht.  Dort kann ich bis Freitag bleiben. Mirek musste zu einem Meeting. Somit bin ich am Nachmittag allein durch die Wälder gezogen. Die Hügel sind nur noch 550m hoch, es liegt kein Schnee und es hat fast den ganzen Tag geregnet. Es ist zwar möglich unter solchen Bedingungen Spuren zu finden, denn der Boden ist weich und matschig, es erfordert aber eine hohe Konzentration. Spuren der häufig vorkommenden Rehe, oder Wildschweine und Hirsche sind einfach zu finden. Doch für die seltenen Luchs oder Wolfsspuren benötige ich Glück. Leider habe ich keine eindeutigen Spuren finden können. Hier ein Spurenvergleich eines Rehs und Shiras Pfotenabdruck. Frische Spuren sind sichtbar, auch ohne Schnee, man muss aber genau hinschauen um die Spur von einem Luchs oder Wolf, der gerade mal den Weg kreuzt, dann auch zu sehen. Im richtigen Moment auf die richtige Stelle schauen und das 5-6 Stunden lang.

7.Februar: So sieht es in meiner Bahnhofsunterkunft mit Kaminfeuer aus. Ungewohnt luxuriös. Ich war heute ganz in der Nähe am nordöstlichen Rand des Militärgeländes im Norden von Olomouc unterwegs. Das Militärgelände kann ich nicht betreten ist aber in der Region das am stärksten bewaldeten Gebiet. Dort werden gelegentlich auch Luchse gemeldet. Die bewaldeten Gebiete konzentrieren sich hier auf die Kämme und gelegentlich auf ein solches Tal im Bild. Direkt oberhalb davon sind Felder, Wiesen, Siedlungen und unten sind die Straßen und ebenfalls Siedlungen plus einer recht intensiven touristischen Sommernutzung. Als Korridor und Durchzugsgebiet wohl geeignet, als Lebensraum weniger gut, trotz der hohen Schalenwildpopulation. Mirek hat mich gebeten westlich von Hiranice eine Unterführung anzusehen. Wildtiere können entlang der Uferböschung bis zu dieser sehr stark befahrenen Straße kommen, welche Tiere tatsächlich hier unten durchwechseln würden kann ich nicht sagen.

8.Februar: Ich bin heute zu dem nördlichsten Punkt meiner Expedition gefahren, bis in das Gebirge östlich von Sumperk. Dort bin ich auf über 900m Höhe wieder in den Schnee gekommen. Der War leider stark überfroren und mit einer ganz dünnen körnigen Schneeschicht bedeckt. Das bedeutet, alte Spuren sind zugeschneit und auf dem neuen Schnee sind Spuren kaum zu erkennen. Dafür konnte ich einige Spuren vom Neuschnee befreien, der nicht eingefroren war, um mir ein genaueres Bild zu machen. Ich habe zwei Spuren entdeckt, die ich dem Spurenbild nach und der Form nach einem Luchs zuordnen würde. Dieser Spur (mittleres Bild) bin ich ein gutes Stück gefolgt. Für einen Fuchs sind die Abdrücke zu groß, und für einen Wolf zu klein. Ein Hund geht anders. Der einzelne Abdruck bestärkt mich in der Annahme, dass es sich um einen Luchs gehandelt hat. Ich bin solchen Spuren mehrfach begegnet die Bergab führten. Ich vermute, dass es sich um Mutter und ein Jungtier handelte, oder dass ein einzelnes Tier mehrfach im selben Gebiet ins Tal gelaufen ist, um dort eventuell von einem Riss zu fressen. Das sind aber nur Spekulationen. Man erkennt es schon am Licht der Bilder ich war lange und spät unterwegs. Am Auto war ich erst um 19:00 als es absolut dunkel war und etwa -4°C. Auf dem Parkplatz habe ich übernachtet.

2.Woche

9.Februar: Eigentlich mein Ruhetag. Doch da ich allein bin ich ins erste Zielgebiet der 2.Woche gefahren und habe dort zwei Waldgebiete abgesucht. Was mir bisher positiv auffällt ist, dass man immer den nächsten bewaldeten Hügel sehen kann, der nie sehr weit weg ist. Die Waldstücke sind aber jetzt deutlich kleiner und die Täler und Ebenen stärker besiedelt bzw. Landwirtschaftlich genutzt. Alles im allen aber bisher so gestaltet, dass Luchse, Wölfe und sogar Bären in der Lage sein müsste hier durchzukommen. Bei den Autobahnen mache ich mir eher sorgen denn die Grünbrücken scheint man arg zu vernachlässigen. Die Hügel sind jetzt nur noch 500-600m Hoch, es liegt kein Schnee und um hier Spuren zu finden muss ich sehr viel Glück haben. Ich bin jetzt etwa 60km nördlich von Brno bei Krenov.

Auf einem so festen und sogar schlotterigen Weg kann man praktisch keine Spuren finden. Doch es gibt immer rechts und links sogenannte Rückewege für die Forstarbeit. Die sind matschig und weich. Dort kann ich dann Spuren finden. Vom Schalenwild, Füchsen und sogar von einem Dachs habe ich Spuren gefunden. Die haben aber alle nicht so große Reviere wie Luchse oder gar Wölfe und sind zahlenmäßig viel häufiger vorhanden.

10. Februar: In der Nacht war es etwa -5°C und in meinem Schlafsack war es fast zu warm. Heute bin ich noch ein Stück weiter nach Südwesten gefahren an den nördlichen Rand eines größeren Waldgebietes bei Ich bin durch die Wälder auf beiden Seiten gezogen habe aber nichts weiter als Rehe gesehen und Spuren von Hirsch und Wildschwein. Wieder ein fast reine Fichtenmonokultur. Dieses große Waldstück liegt eigentlich genau in der Mitte zwischen den nordöstlichen Gebieten in denen Luchse, manchmal Wölfe und Bären und die Elche auftauchen. Theoretisch gesehen könnten hier alle diese eher seltenen Tierarten zumindest gelegentlich auftauchen. Die Bedingungen, um Spuren zu finden sind noch immer extrem schlecht. Nach einem kurzen Gespräch mit Mirek habe ich mich dazu entschlossen morgen eine Pause einzulegen und nach Bratislava zu fahren. Dort ist eine Großräuberkonferenz für die Slowakei und Tschechien organisiert. Da ich ungerne völlig verschwitzt und dreckig dort hinwollte, habe ich eine Outdoor Dusche genossen, bei sehr frostigen Temperaturen. Das Problem bestand darin eine Stelle zu finden bei der nicht im ungünstigsten Moment jemand vorbei kommt. Es kam ein Pärchen, da hatte ich aber gerade wieder alles im Wagen verstaut. Ich bin nach dem Abendessen noch bis nach Brno gefahren, denn dort will ich mich morgen früh mit Mirek treffen und ihn mitnehmen.

11. Februar: Ich hatte keine Lust auf dem Parkplatz den ganzen Wagen umzuräumen, um darin bequem schlafen zu können, also habe ich auf der Rückbank gepennt und Shira auf den Fahrersitz geschickt. Nicht besonders bequem aber für eine Nacht auszuhalten, auch bei -6°C. Um 7 Uhr kam Mirek mit einem Freund und wir sind rechtzeitig um zur Konferenz angekommen. Inhaltlich ging es bei der Konferenz darum Ansätze und Ideen zu initiieren wie zukünftig gemeinsam sowohl mit den verschiedenen nationalen Interessengruppen als auch mit den Nachbarländern ein Großräubermanagementplan entwickelt werden kann. Einen interessanten Unterschied gab es zwischen Tschechien und der Slowakei. In der Slowakei ging es mehr darum wie viele Wölfe, Bären und Luchse können oder müssen pro Jahr geschossen werden, um Schäden einzugrenzen und die Populationen nicht zu gefährden. In Tschechien ging es darum wie man die Lebensräume vernetzen kann und wie man zukünftig die Populationen stabilisieren oder sogar erhöhen kann. Ich kann hier nicht auf alle Hintergründe eingehen, wissen muss man aber, dass in der Slowakei alle drei Beutegreifer in stabilen Populationen vorhanden sind, in Tschechien nicht. Am Ende wurde deutlich, dass man in Tschechien eher für Kooperationen mit allen Partnern bereit ist, während in der Slowakei noch sehr feste sehr gegensätzliche Meinungen der einzelnen Gruppen bestehen. Ich war hier mehr als stiller Beobachter und denke, dass sich in beiden Ländern einiges zugunsten der Wolfs-, Bären- und Luchspopulationen entwickeln wird, was wiederum Einfluss auf Deutschland und Österreich haben wird. Die langjährig festgefahrenen Fronten fangen an sich zu bewegen. Ganz wichtig für mich war dem Mirek bei weiteren Kontakten zu helfen und mit Robin Rigg und dem Vladu (beide aus der Slowakei) schon die ersten Ideen für ein zukünftiges 3 Länderprojekt mit Polen angesprochen wurde.

12. Februar: Wir sind gestern Abend noch bis nach Brno zurückgefahren und haben dort im Büro von Mirek’s Organisation Duhan übernachtet. Heute sind wir dann gleich am Morgen nach Zdar zur Verwaltung des Landschaftsschutzgebietes in der Umgebung gefahren. Das ist jetzt im südlichen Teil des großen Waldgebietes, in dem ich am Sonntag im nördlichen Teil unterwegs war. Der Zoologe hat uns ins Gebiet gebracht und erklärt, dass es hier regelmäßige Luchsbeobachtungen gibt, die letzten stammen vom August 2007. Elche sind vor einigen Jahren ebenfalls durchgezogen und vor einigen Jahren ist hier ein junger Bär aufgetaucht, der dann von Jägern geschossen worden ist. Über Wölfe meinte er, die seine hier seit 200 Jahren nicht mehr gemeldet worden. Das finde ich erstaunlich.Das Gelände ist wieder hügeliger bis 780m Höhe und größere Felsblöcke stehen im Wald herum. Mirek und ich haben uns umgesehen aber heute keine Spuren außer den üblichen Fuchs und Schalenwildspuren gefunden. Es gibt noch ein paar Schneereste. Ich selbst habe in der Verwaltung ein Gästezimmer bekommen, dass ich bis Freitag nutzen kann, falls ich solange hierbleiben möchte.

13.Februar: Ich habe die Wälder an drei verschiedenen Stellen durchstreift. Ich bleibe dabei immer nur kurze Zeit auf den geteerten Forststraßen bis zur nächsten Abzweigung in den Wald. Dabei habe ich war ich auch in der Umgebung, in der im August 2007 ein Luchs beobachtet worden ist. Der Zoologe Petr Mückenstein hat mir eine Karte gegeben mit Luchsbeobachtungen seit 1989, insgesamt 16. Er horchte auf, als ich erzählt habe, dass ich Spuren von einer Wildkatze gefunden habe. Die Wildkatze gilt in Tschechien als extrem selten. Das wusste ich leider nicht, sonst hätte ich die Daten aufgenommen und mehr auf solche Spuren geachtet. Hinweise oder Spuren von einem Luchs habe ich nicht gefunden, aber dafür hat mich eine Rotte Wildschweine im Abstand von 75-100m im Halbkreis umrundet, im Wald kaum sichtbar. Das Foto, dass ich in aller Hektik mit Handschuhen versucht habe zu machen ist entsprechend misslungen. Dafür hier eine Suhle und die grauen Scheuerstellen der Wildschweine am Baum.

14.Februar: Nachdem ich mir noch ein Stück Wald westlich von Zdar angeschaut habe, habe mich auf den Weg gemacht, um weiter südlich noch ein paar Abstecher in die Wälder machen zu können, bevor ich morgen bis nach Trebon fahre. Ganz interessant waren auch welche Möglichkeiten für Wildtiere bestehen die Autobahn zwischen Prag und Brno zu überwinden. Ich habe mir natürlich nur ein kleiner Ausschnitt ansehen können östlich von Jihalva. Es gibt zwar keine Grünbrücken, was bisher von allen mit denen ich gesprochen hatte bemängelt wurde. Es gibt aber Unterführungen, die allerdings planungsmäßig ganz offensichtlich nicht wirklich für Wildtiere eingebunden worden sind. Es fehlt eine ausreichende Vegetation und vor allen Dingen eine Art Führungshilfe für Wildtiere um dieser Stelle geleitet zu werden. Nach meiner Einschätzung könnten ein paar Grünbrücken an den richtigen Stellen für Wildtiere sehr Hilfreich sein. Ein zweites Problem ist die Sicherheit auf der Autobahn, denn es gibt keine Zäune, wodurch Wildtiere zwar die Autobahn überqueren können aber mit einem hohen Risiko einen Unfall zu verursachen.

Während eine Straße für Wildtiere überblickbar ist, ist eine Autobahn selbst für erfahrene Wildtiere gefährlich, und für die Menschen ebenfalls. Bei einem kurzen Waldgang habe ich Haare von einem gerissenen Reh gefunden. Das sind Hinweise, auf die ich immer hoffe. Leider liegen die Haare schon zu lange hier, so dass ich erstens keinen Riss mehr finden konnte noch konnte ich mir ein Bild machen was hier geschehen ist. Möglich wäre ein Luchsriss, möglich wären aber auch andere Umstände, z.B. ein verletztes Tier (Unfallopfer) und Füchse, Marderhunde oder Hunde haben den Rest erledigt. Die Straße war nur ein paar 100m entfernt. Ich habe es genossen heute Nacht wieder am Waldrand übernachten zu können.

15.Februar: Heute bin ich bis nach Trebon gefahren, ins nächste Forschungsgebiet. Einiges hat sich verändert. Es wurde noch hügeliger. Zu Anfang bis ich in die Umgebung von Trebon kam. Hier befinde ich mich am tiefsten Punkt der Expedition um die 400-450m. Ich kann auch wieder verstehen worüber im Radio gesprochen wird, denn ich empfange die österreichischen Sender schon seit gestern. Trebon selbst, mit hübscher Innenstadt, liegt in einem Schutzgebiet, mit sehr viele Seen und Feuchtgebieten. Ich habe kurz die Parkverwaltung besucht und nach zusätzlichen Informationen gefragt. Luchse oder gar Wölfe und Bären sind derzeit keine gemeldet. Allerdings sind diese Aussagen nur für das Schutzgebiet gültig. Das wird allerdings auch nicht unser Forschungsgebiet sein, sondern die das „Gebirge im Osten und Süden.

Im Osten befindet sich Tschechisch Kanada etwa 750m hoch und im Süden an der Grenze nach Österreich geht es auf über 1000m hoch, für den 2.Teil in der kommenden Woche. Auf den Bildern sieht man das auch hier die Wälder in der Umgebung von Studena immer in Sichtweite sind. So sah es fast auf der ganzen Fahrt von Trest bis Trebon aus.

3.Woche

16. Februar: Um 8:20 kam Frank in Budweis mit der Bahn an. Alles passte, ich habe ohne Stadtplan den Bahnhof rechtzeitig gefunden und Frank kam pünktlich an. Dann sind wir schnell zur Pension nach Trebon gefahren, haben das Gepäck ausgeladen und sind für einige Stunden in die Wälder nördlich gefahren. Sehr feuchte Wälder, ähnlich wie gestern, sehr flach und überwiegen Kiefern, teilweise mit Fichte. Mehrfach haben wir Damwild gesehen, dass in größeren Gruppen den Weg vor uns gekreuzt hat. Auch in diesem Gelände, mit den vielen Seen hätte weder Wolf und ich glaube auch der Luchs wenig Probleme zurecht zu kommen. Hinweise haben wir jedoch keine gefunden. Wir waren kurz nach 14:00 zurück an der Pension und haben meinen Wagen noch ganz leergeräumt als auch schon die sms von Rolf kam, dass er angekommen ist. Er wollte eigentlich erst mit der Birgit und um 18:00 ankommen. Jedenfalls sind war am Abend essen gegangen und hatten einen vergnüglichen Abend. Es ist um 21:00 schon sehr kalt gewesen. Ich wollte in dieser nach im Garten von der Pension schlafen und den neuen Marmot Daunenschlafsack testen. Auch Frank hat es versucht. Um 3:00 morgens ist er rein. Die Temperatur ist auf -14°C gefallen und im Schlafsack war es super gemütlich warm.

17. Februar: Wir hatten uns entschieden heute in das tschechische Kanada etwa 40km östlich von Trebon zu fahren. Ein Hügelgebiet mit ein paar Seen und viel Wald, meistens Fichtenmonokultur. Ein Kanadafeeling sollte sich aber nicht wirklich bei uns einstellen. Wir hatten allerdings an einige Stellen Schnee und konnten dort nach Spuren suchen. Leider ohne Erfolg in Bezug auf Wolf, Luchs Wildkatze oder anderen exotischen Wildtierarten. Dafür haben wir eine Wildschweinrotte beobachtet, die vor uns den Weg gekreuzt hat, und haben Haare von einem Reh gefunden, das wohl gefressen worden ist. Obwohl alles viel frischer als bei dem letzten Fund war, konnten wir keine sonstigen Reste oder Spuren finden. Eine Losung in der lauter Wildschweinhaare waren haben ebenfalls gefunden. Nur war die Losung für Wolf zu klein, für einen Luchs waren zu viele andere Dinge drin und sehr ungewöhnlich platziert. Meine Vermutung ist, dass es von einem Hund ist, der irgendwie Wildschwein fressen konnte. z.B. ein Hund eines Jägers.

18.Februar: Von unserer Pension aus sind wir nach Süden gefahren, nach Hojna Voda. Das ist fast an der Grenze nach Österreich Dort sind die Berge wieder knapp über 1000m hoch. Wir hatten gehofft dort bessere Schneebedingungen zu finden und es handelt sich um ein größeres Waldgebiet. Ein vereister, aber schöner und abenteuerlicher Weg hoch auf 1034m. Von dort sind wir bis zur Grenze nach Österreich gelaufen wo wir noch in der Sonne eine Mittagspause einlegen konnten. Die Schneebedingungen waren nur an einigen Stellen ausreichend gut, ansonsten war zum größten Teil der Schnee verschwunden. Interessant war, dass wir hier deutlich weniger Wildtierspuren also von Rehen, Wildschweine etc. gefunden haben als bisher. Die meisten Spuren waren auch weiter unten. Wir sind in einem großen Bogen durch die Wälder haben aber wieder keinen Hinweis auf große Beutegreifen gefunden, obwohl das Habitat ziemlich gut erscheint. Nach gut 6,50 Stunden waren wir mit Einbruch der Dunkelheit am Auto zurück. Jetzt kochen wir ein warmes Essen mit Nudeln und werden uns dann noch einen gemütlichen Abend machen.

19.Februar: Es ist ziemlich warm geworden. In der Nacht war kein Frost. Heute sind wir ins Gebiet südlich von Budweis gefahren bei Kaplice. Dort haben wir ein größeres Waldstück abgesucht bis auf 919m Höhe. Je nachdem wie viel Schnee gefallen war und wie sehr die Sonne auf den Schnee schien waren die Schneebedingungen sehr unterschiedlich. Wir hatten zwei Losungen, die mit vielen Haaren durchsetzt waren gefunden, konnten sie aber nicht einem Wildtier zuordnen, weil zu alt und für Wolf zu klein, für einen Luchs sowohl die falsche Form als auch ungewöhnlich platziert. Für einen Fuchs eher etwas zu viel und zu groß.

Da wir noch Zeit hatten sind wir dann noch weiter in den Westen gefahren bis nach Zaton. Dort gibt es eine Region die praktisch nicht besiedelt war und früher vielleicht mal gesperrt war. Es waren große Flächen für Rinder abgezäunt, der Rest bestand aus Heuwiesen und Wald. Hier haben wir ein halbes Bein von einem Reh gefunden und dicht an den drei Häusern an der Straße eine sehr große Spur die eventuell von einem Wolf stammen könnte. Ich würde sie aber eher einem Hund zuordnen, wegen der Nähe zu den Häusern und der Gangart.  Auf der Rückfahrt haben wir versucht bei Kaplice eine neue Unterkunft zu finden, die uns zusagt. Leider haben wir nichts gefunden und uns entschieden in Trebon zu bleiben.

20.Februar: Es ist wieder kälter geworden -6°C. Heute sind wir in das Waldviertel in Niederösterreich gefahren und haben uns in der Waldregion nordwestlich von Karlstift. Als wir dort endlich angekommen sind, hat uns ein älterer Mann angesprochen, der aus dem Vogelschutz kam und uns erzählt hat, dass er auch Jäger sei. Nachdem ich ihm erklärt hat er angefangen davon zu erzählen was er selbst als Jäger von den meisten der anderen Jäger im eigenen Land hält. Es fing mit der Geschichte eines Elches an, der in Polen, Tschechien und Deutschland war, und kaum, dass er Österreich bei Gmund erreicht hat, geschossen worden ist. Jedenfalls war es amüsant. Er hat uns ebenfalls erzählt, dass es hier in der Umgebung Luchse gibt. Ein Hinweis für uns. Jedenfalls sind wir hoch bis auf fast 1000m gewandert und hatten fast während der gesamten Zeit Schnee.

Wir haben auch mehrere Spuren gefunden, die ich nicht genauer definieren konnte, weil sie abgeschmolzen waren und eine sehr große Spur, die von einem Wolf stammen könnte. Allerdings ist alles zu wenig, weil die Spuren zu alt waren und der Schnee schon zu stark geschmolzen war. Schade, kein eindeutiger Hinweis an Spuren nur die Info des Jägers. Ganz klar ist aber, dass auch die heutige Region absolut tauglich ist für Wolf, Luchs und Bär, soweit ich es anhand der Eindrücke und Karte feststellen kann. Ganz in der Nähe ist ja auch die Kuppe die Bärenstein genannt wird. Ich wäre ehrlich gesagt erstaunt, wenn es entlang der tschechisch-österreichischen Grenze zwischen Freistadt und Gmünd und noch weiter nach Norden keine Luchse geben sollte. 

21.Februar: In der Nacht hat es leicht geregnet, es war morgens etwa 3°C warm und sehr nebelig. Auch am Vormittag hatten wir leichten Regen.Heute sind wir an das südöstliche Ende des Lipno Stausee gefahren. In der Nähe von Vyssi Brod sind wir in die Wälder marschiert. Wichtig zu wissen ist, dass die Wälder mit Sumava und auch mit dem bayerischen Wald in direkter Verbindung stehen. Unser Waldabschnitt befindet sich zwischen dem Lipnosee und der Grenze nach Österreich. Fast ein Niemandsland, denn hier wohnt auch niemand. Zunächst sind wir recht steil den Weg hoch bis zum Kamm. Wegen dem Nebel konnten wir den See nicht sehen. Allerdings konnten wir einen großen Teil unserer Strecke unter Schneebedingungen gehen. Der Schnee schmolz leider nur so dahin, oder es war völlig vereist. Wir haben eine Losung gefunden, die von der Größe zum Wolf passen würde und es waren viele Haare drin, aber eben auch andere Bestandteile, die normalerweise nicht zu einer Wolfslosung passen. Mitten im Wald hörten wir sehr laute Geräusche, die wir zunächst einem Flugzeug zugeordnet hatten. Doch es handelte sich um ein Windrad, genau an der Grenze. Es wirkt fast erschreckend, wenn man durch den Wald geht und plötzlich diese Riesigen Flügel des Windrades über den Bäumen sieht.

Leider haben wir keine Spuren von Wolf oder Luchs gefunden, dafür ist uns ein Dachs über den Weg gelaufen. Den hat zwar nur die Shira gesehen, weil wir in den Kartenvertieft waren, die Spuren waren aber sehr deutlich. Am Ende vertrieb uns der „gefährlich“ wirkende Herdenschutzhund von seiner kleinen Schafherde erfolgreich. Nach etwa 17km Absuchstrecke waren wir wieder am Auto. Dort wartet schon der Volker auf uns, der bis zum Ende der Expedition dabei sein wird.

22.Februar: Am Vormittag haben wir zunächst unsere Sachen gepackt, die Pension bezahlt und haben uns auf den Weg in in den südlichen Teil von Sumava nach Volary gemacht. Unterwegs wollten wir allerdings noch einen kurzen Besuch in einer Region südwestlich von Bugweis unternehmen, einem Berg mit über 1000 Höhe. Als wir dort ankamen, haben wir festgestellt, dass diese Region touristisch sehr erschlossen ist. Trotzdem sind wir einmal um den Berg, aber ohne Hinweise auf Wolf, oder Luchs zu finden. Danach sind wir weiter nach Volary und haben um 17:00 Jan getroffen. Jan organisiert hier die Monitoring Aktivitäten, ähnlich wie Mirke in den Beskieden. Nur etwa 200m vom Bahnhof können wir eine Unterkunft nutzen, zur Not bis Ende der Woche. Heute sollten noch 6 weitere tschechische Volontäre eintreffen, so dass die Bude ziemlich voll wird. Wir sind aber vorher Essen gegangen, um die lokale Küche zu testen. Erst gegen 22:00 waren wir zurück und konnten uns noch kurz mit den Tschechen unterhalten. Birgit, Frank und ich haben uns einen Schlaflatz unterm Tarp auf einer Weise außerhalb von Volary gesucht. Allerdings war es wohl die stürmigste Nacht und ich konnte das Tarp nur schlecht abspannen, weil der Boden teilweise noch gefroren war.

4.Woche

23. Februar: In der Nacht habe ich das Tarp nochmals anders abgespannt. Es war eine sehr unruhige Nacht und der Sturm hielt bis zum Morgen durch. Wir aber auch. Mit etwas wenig Schlaf sind wir zum Frühstück zur Unterkunft gefahren. nach der sehr frischen Luft draußen traf uns die dicke Knoblauchluft von 8 Leuten im Haus wie ein Schlag ins Gesicht. Wir sind heute südwestlich von Volary zwischen dem Fluss und der Grenze ins Gebiet. Schon gleich am Anfang auf einer Wiese sind und riesige Abdrücke und der Kot der Elche aufgefallen. Das war natürlich sehr spannend, denn jederzeit können wir auf Elche stoßen, die allerdings trotz ihrer Größe schwer zu finden sind.

30min später zog die Shira in den Wald, ich aber um die nächste Ecke und Volker und Frank sind durch den Wald und haben Haare gefunden. Beim Absuchen der Umgebung konnten wir dann den Kadaver einer Hirschkuh finden. Wir konnten jedoch nicht die Todesursache feststellen, sondern nur, dass dieses Tier überwiegend von Wildschweinen und Füchsen gefressen worden ist. Auf dem weiteren Weg heute haben wir noch einige Spuren von Elchen gefunden aber kein Luchs oder Wolf. Am Abend habe ich noch einen Vortrag für die tschechischen Volontäre gehalten auf Englisch. Ich war jedenfalls danach ziemlich müde.

24. Februar: Ich kann im Haus hier nicht schlafen, sondern bin wieder an den Waldrand zum Schlafen gefahren. Heute sind wir etwas westlicher in Grenznähe östlich von Mitterfirmansreuth auf tschechischer Seite unterwegs gewesen. Allerdings sind wir es heute sehr relaxed angegangen. Spuren von Elchen haben wir gefunden und Hinweise, die zunächst auch vom Wolf sein könnten, die wir später aber Hunden zuordnen mussten. Am Abend kam dann Volker 2, der bis zum Ende der Woche bleiben wird.

25. Februar: Heute haben wir uns ein Gebiet nördlich von Volary ausgesucht. Teilweise eine Region, die am Wochenende von Jan und seinen Leuten abgesucht worden ist, nur wollten wir in einem größeren Bogen laufen umso in eine nördlichere Region zu kommen. Nach etwa 45min sind wir auf sehr merkwürdige Spuren gestoßen, die vorderen Zehen tief in den Schnee gedrückt und teilweise 10cm groß. Das Ganze war aber irgendwie sehr undeutlich. Diesen Spuren sind wir zwischen den jungen Fichten im Schnee gefolgt und haben eine zweite Spur entdeckt. Die eines Luchses. Das Ganze war noch rätselhaft, denn die große Spur war definitiv weder Wolf noch Hund. Etwa 50m weiter haben wir wieder eine sehr ähnliche Spur im Schnee gefunden. Ebenfalls konnten wir wieder eine Luchsspur identifizieren. Wir haben jede andere Spur sehr genau vermessen aus verschiedenem Blickwinkel betrachtet und versucht uns vorzustellen was hier wohl geschehen sein mag.

Meine Meinung war am Ende, dass ein Luchs einen Hasen gejagt hat, der bei der Flucht mit allen möglichen Haken und Sprüngen solche Spuren hinterlassen hat. Ein Hase kann mit seinen Hinterläufen sehr große Abdrücke hinterlassen und die Pfoten sehr weit spreizen. Sehr spannend. Unterwegs haben wir ansonsten zwar noch Spuren von einem Elch entdeckt aber ansonsten nichts ungewöhnliches mehr. Am Abend kam Izabela und Ihr Mann Jien an. Izabela arbeitet beim WWF Deutschland. In der Pause haben wir uns eine Suppe gekocht.

26. Februar: Es friert nur leicht in den Nächten und am Tag scheint die Sonne. Das verbessert die Chance Spuren zu finden überhaupt nicht. Heute sind wir nochmals an das nordwestliche Ende des Lipno Sees gefahren, praktisch direkt im Nachbargebiet vom Samstag. Wir sind eine lange Strecke gewandert, zum größten Teil auf befestigten Waldwegen. Erst auf dem Rückweg sind wir über einen Bergrücken gelaufen auf wunderbar federnden Waldwegen. Felsen und umgefallene Bäume haben den Weg lebendig gemacht. Doch außer den üblichen Spuren vom Hirsch, Reh, Wildschwein und Fuchs, haben wir nicht viel mehr gefunden. Dafür eine schöne Spur eines Marderhundes.

27. Februar: Wir sind heute nach Hartmanice umgezogen. Während ich den Frank zum Bahnhof in Bayerisch Eisenstein gebracht habe, sind die anderen schon auf Suche nach einer Pension in Hartmanice gefahren. Gegen 14:00 konnten wir uns dann auf den Weg machen ein Gebiet südlich von Hartmanice zu durchwandern. Eine sehr schöne Region mit Moor und sumpfigen Gebieten und Wälder drum herum. Entlang des befestigten Weges haben wir nach etwa 2/3 der Strecke eine Spur gefunden, die von einem Wolf stammen könnte, oder halt eben von einem sehr großen Hund. Da dieses Tier mit der hinteren Pfote über eine längere Distanz sehr genau in den Abdruck der vorderen Pfote getreten ist, der Spurverlauf verhältnismäßig gerade verlief und die Abdrücke selbst sehr groß und länglich waren könnte es sich tatsächlich um einen Wolf handeln. Am Freitag haben wir einen Termin bei der Nationalpark Verwaltung Sumava. Vielleicht erfahren wir dann mehr.

28. Februar: Das Wetter ist perfekt und wir brechen auf zu unserer letzten ganz tägigen Suche der Expedition. Morgen haben wir nur am Vormittag Zeit, wegen dem Termin am Nachmittag. Wir lassen ein Fahrzeug in Prasily stehen und fahren nach Modrava, um von dort die Wanderung zu starten. Am Anfang haben wir nur Skipisten, von denen wir uns nach etwa 3km verabschieden. Die Gesamtstrecke heute beträgt etwa 20km, laut den Hinweisschildern. Wenn wir viele Spuren finden, für die wir viel Zeit benötigen ein sehr langer Weg. Wir nehmen einen nicht benutzten verschneiten Waldweg, und finden mehrere Spuren die eventuell von einem Luchs stammen könnten. Leider sind fast alle Spuren derartig eingeschmolzen und alt dass eine genaue Identifizierung praktisch unmöglich wird.

Wir erreichen eine Höhe von etwa 1150m und haben auf der Höhe praktisch überall Schnee, der aber entweder so festgefroren ist, dass man Spuren kaum erkennen kann, oder so sulzig und weich und von den Leuten zertreten ist, dass man ebenfalls nichts erkennen kann. Auf den letzten km trennen wir uns und ich gehe einen Umweg über einen See runter zum Auto.

29.Februar: Das Wetter schlägt um, es regnet leicht und ist teilweise schon arg windig. An diesem Vormittag wollen wir nochmals eine letzte Region absuchen, die sich nun etwa 12km westlich von Hartmanice und südlich von Javorna befindet. Hier liegt der Schnee nur noch an einigen lichten Stellen im Wald, wo keine Sonne hinkommt. Es ist sehr matschig. Kurz erzählt finden wir keine Hinweise auf Wolf, Luchs oder andere seltene Tierarten. 

Um 13:00 ist unser Meeting mit dem leitenden Zoologen Bufka angesetzt. Er ist etwas überrascht mit wie vielen Leuten ich auftauche, nimmt es aber locker und gibt uns viele Auskünfte über den Stand der Dinge. Dazu gehört auch, dass es im Sommer 2007 Wolfshinweise aus der Region südlich von Hartmanice gegeben hat. Sehr spannend, denn dass unterstützt unsere Annahme, dass es sich bei der Spur am Mittwoch vielleicht tatsächlich um einen Wolf gehandelt haben könnte. Am Abend verabschieden wir uns alle voneinander, denn die Expedition ist nun abgeschlossen. Zusammen mit der Izabela und ihrem Mann fahre ich noch gleich nach Berlin um dort am morgigen Tag im Bundestag am Fachgespräch der Fraktion Bündnis Grüne 90/ Die Grüne zum Thema “ Wozu Wölfe – Wildtiermanagement als notwendiger Teil des Biodiversitätsschutzes“ teilzunehmen.

Abschluss: In den nächsten 2 Wochen will ich versuchen einen kompletten Bericht mit Karten zu schreiben. Von der Hnuti Duha (Regenbogen) in Tschechien bin ich zum einem Symposium in die Beskieden am 9. April eingeladen um an der Diskussion über Großräuber in Tschechien mitzuwirken. Jetzt müssen wir nur noch eine Lösung für die Fahrtkosten finden.

Bei allen Beteiligten möchte ich mich herzlich für den Einsatz und die Unterstützung dieser Expedition bedanken, und hoffe dass wir auch weiterhin in Kontakt bleiben.

Alles Gute und Viele Grüße auch an die Leser dieses Tagebuches

Peter